Plug-In Hybrid – Mein Fazit nach 3 Monaten

 

Was erwartet mich mit einem Plug-In Hybrid. Mit dem Eintritt in die Automobilbranche habe ich mich eingehend mit der Nutzung von hybriden Fahrzeugen auseinandergesetzt. Das Beste aus beiden Welten wurde mir versprochen. Ich blieb kritisch und war überzeugt, dass die sehr eingeschränkte Reichweite von knapp 50 km in meinem Alltag zum Problem wird. Doch davon wollte ich mich selbst überzeugen.

5'000 km gebe ich meinen Dienstwagen zurück. Vor wenigen Tagen stand ich das letzte Mal an der Tankstelle und da mein nächster Dienstwagen ein vollelektrisches Fahrzeug ist, habe ich mir gedacht, ob es wohl mein letzter Tankvorgang war. Dabei wurde mir klar, dass ich in den über 5'000 gefahrenen Kilometer erst zum vierten Mal an der Tankstelle war. Die Tankfüllung von knapp 40 Liter lieferte mir in meinem alltäglichen Gebrauch zwischen 1'200 bis 1'350 km Reichweite, durchschnittlicher Verbrauch gemäss Bordcomputer 2.8 Liter. Dieser Wert kann je nach Fahrprofil aber auch deutlich unterboten werden.

Die wichtigste Voraussetzung für diese überzeugenden Verbrauchswerte ist die Möglichkeit, das Fahrzeug täglich zu laden, sei dies auf der Arbeit oder zu Hause. Der Vorteil vom Plug-In Hybrid liegt auch darin, dass er grundsätzlich an einer normalen Haushaltssteckdose geladen werden kann. Somit ist die Hürde zur Ladung zu Hause entsprechend tief. Selbst in einem Miethaus, kann das mit der Unterstützung des Vermieters ziemlich einfach und auch ohne Wallbox eingerichtet werden. Die üblichen täglichen Reichweiten des Durchschnitt-Schweizers werden durch die aktuellen Plug-In Fahrzeuge grösstenteils gedeckt und bei steigenden Sommertemperaturen fiel der durchschnittliche Verbrauch in kWh schon um 20%-25%, was die Autonomie auch auf ca. 65km steigen liess.

Nach dieser Erfahrung muss ich sagen, dass diese Plug-In Hybrid Fahrzeuge bestens auf eine Vielzahl verschiedener Kundenbedürfnisse passen. Der Spassfaktor kam in dieser Zeit auf jeden Fall auch nicht zu kurz, denn der CUPRA Leon hat auch unter diesem Aspekt einiges zu bieten. Ehrlicherweise muss ich aber auch eingestehen, dass ein ganz bestimmtes Merkmal den Plug-In Hybrid noch viel attraktiver machen würde: Die Möglichkeit schneller zu laden. Dabei rede ich nicht von 40kWh oder 100 kWh, aber die Möglichkeit wie bei vollelektrischen Fahrzeugen mit 15 Minuten die 80% Reichweite zu erhalten, wäre doch eine willkommene Option.  

Wer sich jetzt nach einem neuen Fahrzeug umsieht, dem lege ich nahe, sich zum eigenen Fahrprofil Gedanken zu machen: Wie viele Kilometer fahre ich täglich? Wie sieht es mit Lademöglichkeiten zu Hause, bei der Arbeit oder an anderen Orten, an denen ich mich oft aufhalte, aus? Wie oft fahre ich lange Strecken mit kurzen Aufenthalten dazwischen? Wer sich dabei überfordert fühlt, dem empfehle ich, einen Termin in einem unserer Partnerbetriebe zu vereinbaren und sich von den qualifizierten Verkaufsberatern bei der Entscheidung unterstützen zu lassen. Am besten nutzt man dabei auch die Möglichkeit einer ausgiebigen Probefahrt, um sich ein eigenes Bild davon zu machen.

Ich selbst habe meine ursprünglichen Bedenken durch meine Erfahrung entkräftet und sehe die Plug-In Hybrid Lösung als eine valable Alternative. Auch hier bin ich überzeugt, dass zur Reichweite auch in der Entwicklung noch etwas beigetragen wird, so dass die Bedürfnisse einer breiten Zielgruppe, bereits in naher Zukunft bedient werden können.

 

Giovanni Incoronato, Training Innovation & Design

AMAG Academy